Bei diesem Kartoffel-Walnussbrot handelt es sich um eine etwas aufwändigere Variation des bereits verbloggten Walnussbrots mit einem Hefevorteig und einem Quellstück, bei dem die angerösteten Walnüsse über Nacht in Wasser eingeweicht wurden. Außerdem ist es gewissermaßen eine Art Resteverwertung, denn ich hatte noch einige gekochte Kartoffeln vom Vortag übrig, die ich geschält, gestampft und in den Teig geknetet habe.
Das Ergebnis ist ein schmackhaftes Brot mit einer sehr leichten, lockeren Krume. Das Kartoffel-Walnussbrot eignet sich gut zu rohem Schinken oder einfach nur als Pausenbrot mit Butter und etwas Salz. Auch zu Marmelade schmeckt es sehr gut.
Gebackener Kürbis mit Schinken und Ziegenfrischkäse
Kürbisse sind ein ausgesprochen vielseitiges Gemüse. Man kann daraus Suppe kochen, sie als Soße für Pasta verwenden, als Beilage für Fleisch und Innereien, Fisch oder Geflügel verwenden, sie als Gemüsegericht und Gemüseeintopf verarbeiten. Manche Kürbisarten, wie bspw. der Hokaidokürbis, lassen sich sogar roh essen.
Und da Kürbis so vielseitig ist und so vielfältig zuzubereiten ist gibt es heute einmal einen Salat mit gebackenen Kürbisspalten, Rucola, Ziegenfrischkäse und rohem Schinken. Das Rezept stammt von den Küchengöttern und wurde nur in wenigen Bestandteilen abgeändert.
Es muss nicht immer Hackfleisch sein: Grünkern ist eine vegetarische und schmackhafte Alternative, um Paprika damit zu füllen.
Bei Grünkern handelt es sich um halbreif geernteten Dinkel, der in einer speziellen Darre, der sogenannten „Grünkerndarre“, über Buchenholzfeuer gedarrt wird. Ursprünglich wurde diese Methode von den Bauern entwickelt, da sie immer wieder aufgrund des schlechten Wetters und der Kälte der Anbauregionen (Süddeutschland, vor allem aber im „Bauland“ in Nordbaden sowie in Franken) schlechte Dinkelernten einfahren mussten. Auch komplette Missernten waren leider immer wieder an der Tagesordnung. So kamen sie auf die Idee, den Dinkel schon im Sommer einzufahren und ihn dann durch räuchern und trocknen haltbar zu machen. Der so geerntete und dann gedarrte halbreife Dinkel, der Grünkern, war dann zwar nicht mehr backfähig, eignete sich aber dafür hervorragend als nahrhafte Einlage für Suppen, für Getreidebrei und viele andere gesunde und nahrhafte Gerichte der bäuerlichen Küche. Und das wichtigste war: Das Getreide war eingefahren und man musste im Herbst keine Missernten und damit Hungersnöte mehr durch Schlechtwetterperioden oder plötzlich auftretende Fröste mehr befürchten.
Ich gebe zu: Ich bin großer Innereien-Fan. Abgesehen von Lunge (Das ist mir zu wabblig und schwabblig) und Euter esse ich alles gerne, was aus dem Inneren von Tieren kommt: Kutteln, Herz, Leber, Nierchen, Zunge (Hmmmm!), Bries (Doppel-Hmmmm!), Hirn – you name it, I’ll eat it!
Leider sind Innereien heutzutage nicht mehr „in“ bei den Verbrauchern und das Angebot ist deswegen eher dürftig. Während man Leber noch einigermaßen problemlos beim Metzger bekommt, muss man schon einen guten Metzger haben, der noch regelmäßig Kutteln und Zunge anbietet und selbst bei den meisten traditionellen Landmetzgern gibt es Herz, Nierchen, Lunge, Euter oder Bries nur auf Vorbestellung – wenn überhaupt! Und Hirn gibt es seit der BSE-Krise sowieso praktisch nicht mehr.
Der Grund ist einfach: Viele Menschen wissen gar nicht mehr, dass man Innereien essen kann und diejenigen, die es wissen, finden es oft „eklig“, sich vorzustellen, woher Innereien kommen bzw. was für eine Funktion sie hatten. Selbst eine ehemalige Koch-Kollegin, die es ja nun eigentlich besser wissen müsste, sagte zum Thema „Zunge“ einmal: „Ich esse nichts, was andere schon mal im Maul hatten!“ Dafür isst man dann halt Analogkäse und Formschinken. Seltsamerweise haben die gleichen Menschen dann auch kein Problem damit, herzhaft in eine saftige Bratwurst zu beißen, die in einem Naturdarm abgefüllt ist. Und was alles in Chicken-Nuggets und ähnlichen „Lebensmitteln“ drin ist, möchten diese Leute vermutlich auch nicht wissen…
Ein sehr billiges Essen, das sich auch sehr gut zur Resteverwertung eignet.
Für Würstchengulasch eignen sich eigentlich fast alle Brühwürstchen, die man auch erhitzt bzw. gebraten essen kann, also u.a. Wiener Würstchen, Bockwurst, Frankfurter Würstchen, Cocktailwürstchen und, und, und. Auch einige rohe Bratwurstsorten wie z.B. die Thüringer Rostbratwurst oder die Pfälzer Bratwurst eignen sich für ein kräftiges Wurstgulasch. Hier kann man sich ganz nach dem persönlichen Geschmack richten ob man das Würstchengulasch lieber mild mit Brühwürstchen oder eher kräftig mit einer gut gewürzten rohen Bratwurst haben möchte und der Fantasie sind praktisch keine Grenzen gesetzt.
Würstchengulasch wird oft auch gerne von Kindern gegessen, besonders dann, wenn man die niedlichen kleinen Coktailwürste verwendet.
Tandoori-Hähnchen ist eine in Bangladesch, Indien und Pakistan verbreitete Zubereitung für Hähnchen. Dazu wird das Hähnchen in einer Marinade aus Joghurt, Zitronensaft, Chili, Gewürzen und roter Lebensmittelfarbe eingelegt und dann, aufgespießt auf lange Metallspieße, in einem speziellenTandoor-Ofen gebraten. Dieser Tandoor-Ofen ist ein zylinder- oder tonnenförmiger Ofen aus Lehm, der in eine Erdgrube gebaut wird und an dessen Boden ein Feuer entfacht wird. Tandoor-Öfen erreichen sehr hohe Temperaturen von 300°C und mehr. In ihnen wird nicht nur Tandoori-Hähnchen gebacken sondern bspw. auch Fladenbrot, das man einfach an die heißen Wände des Ofens klatscht und dann bäckt.
Die Marinade aus Joghurt und Gewürzen eignet sich jedoch nicht nur für Hähnchen sondern bspw. auch für Fischfilets. Aus Ermangelung eines Lehmofens werden diese dann einfach in der Pfanne gebraten. Dazu gibt es ein mildes Auberginencurry mit Joghurt, das die vielen Aromen des Fisches gut ausbalanciert.
Was den Italienern ihre Pasta, sind den Schwaben ihre Spätzle: Sättigungsbeilage und Kultobjekt, Klischee und lebendige Wirklichkeit. Eins haben Spätzle den meisten italienischen Pastasorten allerdings voraus: Seit März dieses Jahres sind „Schwäbische Spätzle“ bzw. „Schwäbische Knöpfle“ von der Europäische Kommission mit dem Siegel „geschützte geografische Angabe (g.g.A.)“ geschützt. Bei einer g.g.A. muss mindestens eine der Produktionsstufen – also Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung – im Herkunftsgebiet durchlaufen werden.
Nach der Europäischen Kommission sind Schwäbische Spätzle bzw. Schwäbische Knöpfle von der Form her eine
Eierteigware mit unregelmäßiger Form; raue und porige Oberfläche; Hausmachercharakter; Form variiert zwischen dünn und dick, länglich und kurz.
So nüchtern kann man die schwäbische Nationalspeise also auch sehen…
Marmelade mit Biss! Diese Orangen-Granatapfel-Marmelade zeichnet sich nicht nur durch einen ganz hervorragenden, süßen und leicht säuerlichen Geschmack, sondern auch durch einen gewissen „Biss“, hervorgerufen durch die Granatapfelkerne, die auch nach dem Kochen noch bissfest sind. Weicheier Leute, die das nicht mögen, können die Granatäpfel auch mit einer Zitronenpresse auspressen und nur den Granatapfelsaft verwenden.
Diese Orangen-Granatapfel-Marmelade ist übrigens eine ideale Marmelade für den Winter, denn sie enthält reichlich Vitamin C, das die Orangen und auch der Granatapfel mitbringen. Letzterer aber, im Vergleich zur Orange, nur in relativ kleinen Dosen. Außerdem soll der Granatapfel sehr gesund sein. Es werden ihm Wirkkräfte bspw. gegen Brust- und Prostatakrebs zugeschrieben, außerdem soll er das Herz-Kreislaufsystem stärken, Die medizinische Wirkung des Granatapfels sind aber noch umstritten. Lesen fortsetzen →
Wenn jetzt die Tage wieder kürzer werden und die Temperaturen wieder unter die 10°C-Grenze sinken, dann ist es auch in der Küche wieder Zeit für etwas Deftigeres. Zeit also, mal wieder das Allgäuer Nationalgericht, die Kässpätzle zu kochen.
Mit den Kässpätzle haben die Allgäuer Bergbauern ein einfaches aber schmackhaftes und ausgesprochen energiereiches Gericht zubereitet, das ihnen viel Kraft und Energie für die harte Arbeit auf dem Bauernhof gegeben hat. Dazu haben sie die Zutaten verwendet, die sie immer vorrätig hatten: Mehl, Eier und ihren eigenen, auf den Almen hergestellten Käse wie einen kräftig-aromatischen Allgäuer Bergkäse oder einen mild-pikanten Allgäuer Emmentaler.
Zugegeben: Allgäuer Kässpätzle passen nicht mehr so recht in unsere Zeit, wo fast keiner mehr körperlich hart arbeiten muss und man deswegen eher leichtere Kost zu sich nehmen sollte. Eine Portion Kässpätzle deckt wahrscheinlich mindestens die Hälfte des Kalorienbedarfs eines erwachsenen Bürohengstes. Trotzdem schmecken Kässpätzle lecker und man sollte sie sich ab und zu mal gönnen. Man kann ja dann am nächsten Tag zum Ausgleich an einem Salatblatt nibbeln ;-)
Mir stand der Sinn nach etwas aromatischem mit vielen Gewürzen, ein wenig scharf durfte es auch sein. Was liegt also näher, als einen kulinarischen Ausflug nach Indien zu machen? Da ich außerdem noch Tilapia-Filets hatte, eine ursprünglich aus Afrika stammende Fischart aus der Familie der Buntbarsche mit festem Fleisch, machte ich mich im Netz auf die Suche nach einem indischen Gericht mit Tilapias. Bei TheKitchn.com wurde ich auch tatsächlich fündig. Das dortige „Tilapia in Yogurt and Ginger Curry sollte es also werden, wenn auch mit einigen Abwandlungen, weil ich nicht alle Zutaten zur Verfügung hatte.
Es dürfte sich ja mittlerweile herumgesprochen haben, dass man in Indien unter Curry etwas anderes versteht als hierzulande. Ein Curry (vom Tamilischen kari= „Soße“) ist in Indien eine Art dicklicher Eintopf bzw. generell eine Zubereitungsart für Gerichte mit viel Soße. Curry ist je nach Region mild bis extrem scharf und aus zahlreichen unterschiedlichen Zutaten gekocht. Es gibt Fischcurry, Fleischcurry, Gemüsecurry und hunderte andere Curryarten. Das Curry-Pulver, das wir kennen, also die pulvrige gelb bis braune Gewürzmischung, die aus mehreren verschiedenen Gewürzen besteht, wurde von den englischen Kolonialherren erfunden, die den Geschmack der indischen Küche auch zu hause auf ihren englischen Landsitzen genießen wollten.