
Nachdem sich der tolle und sehr heiße Hochsommer nun mehr oder weniger verabschiedet hat, ist es jetzt wieder Zeit für einige herzhaftere Gerichte. Ein typisches Gericht aus der Kategorie „Spätsommer-/Frühherbst-Gerichte“ ist der Zwiebelkuchen. Jetzt, wo allmählich die Zwiebeln geerntet sind und (idealerweise) in der Sonne getrocknet wurden, kann man sie zu einem leckeren, herzhaften Zwiebelkuchen verarbeiten.
Praktischerweise gibt es jetzt auch schon die ersten Federweißen zu kaufen. Federweißer, im Schwäbisch-Allemanischen Sprachraum auch „Suser“ genannt, ist ein an- bzw. halbvergorener Traubenmost, der aus frisch gekelterten Trauben gewonnen wird und der seinen Namen von den wie Federn im Most schwebenden weißen Hefeflocken hat. Federweißer ist kein Traubensaft mehr, aber auch noch kein richtiger Wein. Der Halbstarke unter den Weinen sozusagen. Der Geschmack ist, je nach Stand der Gärung, süß bis leicht herb, die bei der Gärung entstehende Kohlensäure gibt dem Federweißen ein leichtes Prickeln. Federweißer passt ganz hervorragend zum Zwiebelkuchen.

Federweißer gärt in der Flasche weiter, weshalb man seinen Verschluss nicht ganz zudrehen darf, weil sonst die Gefahr besteht, dass die Flasche explodiert. Federweißer sollte aus dem gleichen Grund auch immer aufrecht stehen, damit die bei der Gärung entstehende Kohlensäure entweichen kann. Ob man den Federweißen lieber jung, süß und mit wenig Alkohol trinkt oder schon fast durchgegoren, herb und mit mehr Alkohol, ist natürlich Geschmackssache. Das deutsche Weininstitut sagt dazu:
Idealerweise trinkt man Federweißen auf halbem Weg vom Traubensaft zum Wein, wenn sich Süße, Alkohol und Fruchtsäure in guter Balance befinden. Zu diesem Zeitpunkt weist er einen Alkoholgehalt von etwa fünf Volumenprozent auf. (DeutscheWeine.de)
Ich backe meinen Zwiebelkuchen mit einem Mürbeteig, weil ich es lieber knusprig mag. Man kann einen schwäbischen Zwiebelkuchen aber auch mit Hefeteig backen, wie es beispielsweise bei Jans Küchenleben zu sehen ist. Und wenn man den Speck weglässt, dann haben sogar Vegetarier ihre Freude an dem Ziwebelkuchen ;-)
Zutaten
300 g Mehl
175 g Butter
1 Ei
Salz
evtl. etwas kaltes Wasser
1 kg Zwiebeln
100 g Räucherspeck
2 Becher Schmand a 200 g
4 Eier
etvtl. etwas MIlch
Salz
Pfeffer
Muskatnuss
Kümmel
Semmelbrösel
Butter
Zubereitung
Wichtig: Die Zutaten für den Teig müssen alle sehr kalt sein und der Teig sollte so wenig wie möglich mit den Händen berührt werden. Wird Mürbeteig zu warm verarbeitet wird er beim Backen "sandig"
Die sehr kalten Zutaten rasch zu einem Mürbeteig verarbeiten, dabei die Zutaten nur so lange bearbeiten, bis ein glatter Teig entsteht, nicht kneten! Ist der Teig zu trocken evtl. esslöffelweise kaltes Wasser dazugeben.
Den Teig zu einer Kugel formen, mit Folie einwickeln und mindestens 30 Minuten im Kühlschrank kühl stellen.
In der Zwischenzeit die Zwiebeln schälen und in dünne Streifen schneiden, den Speck würfeln.
Zwiebeln und Speck in einer Pfanne in Butter anschwitzen, bis die Zwiebeln glasig sind, aber noch keine Farbe angenommen haben. Etwas Kümmel (hilft bei der Verdauung) untermischen und die Zwiebeln vom Herd nehmen und etwas abkühlen lassen.
Für den Guss den Schmand und die Eier glattrühren, e. etwas Milch zugeben. Mit Salz, Pfeffer und Muskatnuss abschmecken.
Den abgekühlten Mürbeteig ausrollen und in eine ausgefettete Springform geben. Die Ränder gut festdrücken und überschüssigen Teig am Rand wegschneiden. Den Boden mehrfach leicht mit einer Gabel einstechen, damit sich der Boden beim Backen nicht hebt.
Den Boden leicht mit Semmelbrösel einstreuen. Diese saugen die Feuchtigkeit auf und der Boden wird beim Backen nicht durchweicht. Speck-Zwiebelmischung auf dem Boden verteilen und den Guss darüber gießen.
Im vorgeheizten Backofen bei 200° bis 225°C etwa 35 bis 45 Minuten backen, bis der Guss gestockt und der Zwiebelkuchen schön braun ist.
Backofentür leicht öffnen, den Zwiebelkuchen noch 5 Minuten ruhen lassen, dann heiß servieren.
https://www.kochproben.info/hauptspeisen/schwaebischer-zwiebelkuchen/