
Neulich klingelte es an der Tür. Draußen stand die Nachbarin mit dem Wohnungsschlüssel und einem riesigen Topf mit wunderschönem Basilikum: „Wir sind eine Woche im Urlaub, leer doch bitte gelegentlich den Briefkasten! Den da“ und damit händigte sie mir den Topf Basilikum aus „kannst abernten oder wegschmeißen, wenn du ihn nicht brauchst. Bis wir zurück kommen ist er sowieso welk.“ Und trotz aller Widersprüche meinerseits (denn Basilikum hält – bei regelmäßigem Gießen und dem richtigen Pflücken – 4 bis 6 Wochen und länger im Topf) ließ sie sich nicht davon abbringen, den Topf in meine Obhut zu geben.
Da ich natürlich nicht den ganzen Topf Basilikum verbrauchen konnte, beschloss ich, aus einem Großteil davon ein klassisches Pesto alla genovese (Pesto nach Genueser Art) zu machen. Das ist einfach, schmeckt ausgesprochen lecker und hält sich gut verschlossen im Kühlschrank mehrere Wochen, vorausgesetzt, die Oberfläche wird immer gut mit Öl bedeckt. Glücklicherweise ergab die Menge genau zwei kleine Gläser voll, so dass meine Nachbarin nach ihrer Rückkehr ihr Basilikum doch wieder in Empfang nehmen konnte, wenn auch in leicht veränderter Form.
Rezept: Pesto alla genovese
Zutaten:
- ca. 3 Handvoll Basilikumblätter
- ca. 1 Handvoll Pinienkerne
- ca. 1 Handvoll Parmesan (Oder Pecorino oder eine Mischung aus beidem), frisch gerieben
- 1/2 Knoblauchzehe
- Olivenöl
- 1 Spritzer Zitronensaft
- Meersalz
- evtl. frisch gemahlener Pfeffer
Zubereitung:
Die Pinienkerne in einer beschichteten Pfanne auf mittlerer Hitze vorsichtig anrösten, bis sie eine hellbraune Farbe annehmen. Dabei häufig an der Pfanne rütteln, damit die Pinienkerne gleichmäßig angeröstet werden und sie nicht auf einer Seite anbrennen. Die Pfanne vom Herd nehmen und die Pinienkerne abkühlen lassen.
Basilikumblätter waschen und gut trockenschleudern, danach grob hacken. Knoblauch schälen und würfeln.

Basilikum, Knoblauch und eine kleine Prise Meersalz zu einer Paste verreiben. Dies macht man traditionell in einem Mörser, aber mit dem Zauberstab, in der Küchenmaschine oder im Standmixer geht das auch. Dann die Pinienkerne zugeben und auch diese zerkleinern.
Die Masse in eine Schüssel umfüllen. Nach und nach den geriebenen Käse und Olivenöl untermischen, bis alles eine sämige, pastöse Masse ergibt. Dabei gelegentlich abschmecken und testen, ob Käse und Olivenöl nicht zu dominant werden. Mit Salz und ggf. mit Pfeffer abschmecken. Zum Schluss einen Spritzer Zitronensaft unterrühren. Das hebt den Geschmack, erhält die grüne Farbe des Basilikum und trägt zur Konservierung bei.
Das fertige Pesto in saubere und heiss ausgespülte Schraubgläser bis fast zum Rand füllen, dann mit Olivenöl bedecken, bis das ganze Pesto von der Luft abgeschlossen ist. Im Kühlschrank aufbewahren.
Pesto hält sich gut 4 bis 6 Wochen im Kühlschrank, vorausgesetzt, man bedeckt es immer wieder gut mit Öl, so dass kein Sauerstoff an des Pesto gelangen kann.
Pesto eignet sich natürlich hervorragend zu Pasta. Dazu werden einige Löffel Pesto mit etwas Nudelkochwasser verdünnt unter die gekochte Pasta gehoben. Pesto eignet sich aber auch gut als Würzsoße bspw. zu Minestrone, zu gebratenem oder gegrilltem Fisch oder zu gegrilltem Fleisch.