Wie vor einiger Zeit mal versprochen, hier nun das Rezept für echt schwäbische Linsen mit Spätzle:
Linsen waschen und über nacht in kaltem, ungesalzenem Wasser einweichen. Am nächsten
Tag Zwiebel, Kartoffel und Karotten in ca. 1-2 cm dicke Würfel schneiden und anschließend
zusammen mit Würfeln von geräuchertem Bauchspeck (wer’s lieber mag, kann die Speckseite
auch am Stück mitdünsten und am Ende quasi als ‚Bratenscheibe‘ mitservieren) in
Öl andünsten, bis die Zwiebeln leicht Farbe genommen haben. Dann mit Rotwein ablöschen
und etwas Tomatenmark dazugeben. Den Rotwein einkochen lassen, bis das Tomatenmark
anfängt, mitzurösten. Linsen zusammen mit dem Einweichwasser (enthält die ganzen
Vitamine und Mineralstoffe) in den Topf schütten, ein Lorbeerblatt zugeben und
die Linsen gar kochen.
Sind die Linsen gar, Brühwürfel dazugeben und evtl. mit Salz und Pfeffer abschmecken. Dann Essig (ich bevorzuge dunklen Balsamico) nach Geschmack und eine kleine Prise Zucker dazugeben und noch einmal aufkochen, damit sich die Säure des Essigs gut mit den anderen Aromen verbindet. Ich gebe auch gerne noch ein paar Tropfen Sojasauce hinzu. Das gibt nochmal extra dunkle Farbe und Geschmack.
Die Linsen aus dem Topf in eine Schüssel geben. Dann im Topf aus Butter und Mehl eine dunkle Mehlschwitze herstellen und mit etwas Rotwein ablöschen und die Linsen wieder dazu. Nie die heissen Linsen direkt auf die Mehlschwitze geben, da es sonst leicht Klümpchen geben kann. Noch einmal etwa 10 Minuten köcheln, damit der Mehlgeschmack verschwindet. Dabei die Saitenwürste (Wiener Würste) zugeben und erhitzen. Am Schluß sollten die Linsen wesentlich dicker als eine Suppe sein aber auch nicht so dick, daß der Löffel drin stehen bleibt. Sollten sie zu dick sein, etwas Wasser nachgießen.
Die Linsen in einer Suppenschüssel zusammen mit den Würtschen und der Speckscheibe servieren und die Spätzle auf einer Platte nebenbei stellen.
Spätzle:
Mehl, Eier (pro 200 gr. Mehl etwa 1 Ei, man kann aber auch das Verhältnis auf 1 Ei pro 100 gr. Mehl aufstocken, wenn man eine besonders gelbe Farbe haben möchte), Salz und etwas Wasser entweder mit der Hand oder mit den Knethaken der Küchenmaschine zu einen zähflüssigen Teig verrühren und so lange weiterrühren, bis er ‚Blasen wirft‘ d.h. sich beim Rühren große Blasen im Teig bilden. Dann etwa eine halbe Stunde ruhen lassen.
Dann den Teig entweder von Hand dünn über ein Brett schaben oder mit einer Spätzlepresse in kochendes Salzwasser drücken. Die Spätzle so lange köcheln lassen, bis sie an die Oberfläche schwimmen, dann mit einem Sieblöffel abschöpfen und in kaltem Wasser abschrecken. Anschliessend durch ein Sieb abgießen.
Die Spätzle in heisser Butter schwenken und mit Salz und einer Prise geriebener Muskatnuß würzen.