Bärlauch-Pesto

Bärlauch-Pesto
Bärlauch-Pesto

Eigentlich ist sie schon etwa 3 Wochen im Gange, die Bärlauch-Saison, aber durch den langen und kalten Winter ist der Bärlauch dieses Jahr trotzdem sehr viel später dran als sonst. Gabs vor einigen Jahren schon Ende Februar den ersten Bärlauch zu sammeln, dauerte es dieses Jahr fast bis zum Ende des März, bis der Bärlauch endlich groß und zahlreich genug war, um ihn ernten zu können.

Bärlauch bedeutet für mich immer so etwas wie der kulinarische Auftakt des Jahres. Er ist das erste Lebensmittel, das man frisch aus der Region kaufen bzw. Sammeln kann und ist sozusagen der Vorbote auf Spargel, Erdbeeren, Hollunderblüten, Him- und Brombeeren, Hollunderbeeren, Äpfel und Birnen und all die anderen leckeren Sachen, die man im Laufe des Jahres so bei uns sammeln oder kaufen kann. Wenn also der erste Bärlauch geerntet und verarbeitet wurde, dann bin ich frohen Mutes und voller Vorfreude auf alles, was das neue Jahr kulinarisch so bringen wird.

Die Bärlauch-Saison ist in vollem Gange!
Die Bärlauch-Saison ist in vollem Gange!

Eigentlich bräuchte ich zur Bärlauchernte nur schräg über die Straße zu gehen, denn dort wächst das leckere Grünzeug, das auch wilder Knoblauch genannt wird, haufenweise entlang eines kleinen Wegchens. Da aber das Wegchen direkt an der Straße liegt und die Ecke Wegchen-Straße und das dort stehende Straßenschild besonders gerne von Hunden verwendet wird, um dort pinkelnderweise ihren Artgenossen eine Kurznachricht zu hinterlassen, hole ich mir von dort lieber keinen Bärlauch. Stattdessen ernte ich meinen Bärlauch normalerweise lieber in einem Wäldchen etwa 20 km von hier. Dort wächst er weit ab von Auto- und Hundeverkehr und ist entsprechend nicht von Hundepipi und Abgasen verunreinigt. Außerdem verbinde ich die Ernte mit einer kleinen Radtour auf dem Mountainbike. So kann ich das Angenehme mit dem Angenehmen verbinden. Da es aber bis vor wenigen Tagen immer noch kalt und im Wald matschig bis zur Radnabe war, bin ich dieses Mal zur Bärlauchernte in den Park gegangen, der auch nur 500 Meter von meiner Wohnung entfernt liegt. Der Park ist zwar auch ein bevorzugter Spiel- und Pipiplatz für Hunde und deren Herrchen und Frauchen, aber es gibt ein paar versteckte Plätze dort, wo keine Hunde hinkommen.

Also habe ich mich am Samstag früh um 7 Uhr aufgemacht, um in den Park zu gehen, um dort Bärlauch zu sammeln. Praktischerweise hat es die Nacht über geregnet, so dass die Blätter des Krauts vom Regen schön abgewaschen und sauber waren, so dass kein Staub und keine Insekten und auch nicht viele tote Blätter und Ästchen auf dem Bärlauch zu finden waren.

Die Ernte war beachtlich: Obwohl ich mich bemühe, von jeder Bärlauchpflanze nur ein oder zwei Blätter abzuzupfen (Ich habe mal gelesen, dass die Pflanze nächstes Jahr nicht mehr wächst, wenn man alle Blätter abzupft. Ich weiß nicht, ob das stimmt, aber sicher ist sicher. Ich will ja auch in den kommenden Jahren noch Bärlauch ernten können), habe ich eine ganze Einkaufstüte voll Bärlauch mit nach hause gebracht.

Bärlauch
Bärlauch

Diese habe ich, obwohl durch den Regen praktisch sauber, doch erst mal noch schnell in kaltem Wasser gewaschen und dann in der Salatschleuder gut trocken geschleudert. Anschließend habe ich sie wie üblich verarbeitet. „Wie üblich“ bedeutet eigentlich alljährlich das selbe: Aus der Hälfte des Bärlauchs wird Bärlauch-Pesto gemacht, aus der anderen Hälfte Bärlauch-Butter (Blog-Eintrag folgt). Außerdem schneide ich immer ein bis zwei handvoll in feine Streifen und friere diese dann lose ein. So habe ich meistens bis zum Herbst immer eingefrorenen Bärlauch und kann damit verschiedene Speisen würzen oder auch mal ein paar Streifen unter einen Salat mischen. Auch die Bärlauch-Butter wird eingefroren und hält dann meistens über die gesamte Grillsaison.

Das Bärlauch-Pesto kommt in den Kühlschrank. Gut verschlossen und immer gut mit Öl bedeckt, damit kein Sauerstoff an das Pesto kommt, hält es dort etwa 2 Monate. Man kann daraus natürlich leckere Spaghetti mit Bärlauch-Pesto machen. Es eignet sich aber auch gut zum Würzen von Risotto oder zum Füllen von Bärlauch-Ravioli oder einfach so als leckerer Dip bspw. zu einem gebratenen Fisch oder zu einem Steak oder so.

Bärlauch-Pesto

Wertung: 41

Zubereitungszeit: 10 minutes

Kochzeit: 10 minutes

Zeit gesamt: 20 minutes

Bärlauch-Pesto

Zutaten

1 große Handvoll Bärlauchblätter oder mehr, je nach Belieben

50 g Pinienkerne

40 g Parmesan oder Pecorino

ca. 125 ml Olivenöl

Salz

Zubereitung

Die Pinienkerne in einer Pfanne ohne Fett auf mittlerer Hitze vorsichtig leicht anrösten. Vom Herd nehmen und auskühlen lassen. Die Bärlauchblätter gut waschen, gründlich trocken schleudern und grob hacken. Den Parmesan reiben.

Bärlauchblätter, Pinienkerne, geriebenen Parmesan und einen Teil des Olivenöls entweder im Mörser oder mit dem Stabmixer zu einer Paste mixen. Langsam so viel Olivenöl dazu geben und untermischen, bis ein cremiges Pesto entsteht.

Das Pesto ggf. mit Salz nachwürzen. Das ist aber meistens nicht notwendig, da der Käse schon salzig genug ist.

Das Bärlauch-Pesto in sterilisierte, gut verschließbare Gläser füllen und auf die Oberfläche eine Schicht Olivenöl geben, so dass kein Sauerstoff an das Pesto kommen kann. Die Gläser verschließen und in den Kühlschrank stellen.

Bemerkungen

Nach jeder Entnahme sollte die Oberfläche wieder mit Olivenöl begossen werden, dass für einen Luftabschluss sorgt. Auf diese Weise hält sich das Bärlauch-Pesto, gut verschlossen im Kühlschrank, mehrere Wochen.

https://www.kochproben.info/diverse-rezepte/barlauch-pesto/

 

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