Was den Italienern ihre Pasta, sind den Schwaben ihre Spätzle: Sättigungsbeilage und Kultobjekt, Klischee und lebendige Wirklichkeit. Eins haben Spätzle den meisten italienischen Pastasorten allerdings voraus: Seit März dieses Jahres sind „Schwäbische Spätzle“ bzw. „Schwäbische Knöpfle“ von der Europäische Kommission mit dem Siegel „geschützte geografische Angabe (g.g.A.)“ geschützt. Bei einer g.g.A. muss mindestens eine der Produktionsstufen – also Erzeugung, Verarbeitung oder Herstellung – im Herkunftsgebiet durchlaufen werden.
Nach der Europäischen Kommission sind Schwäbische Spätzle bzw. Schwäbische Knöpfle von der Form her eine
Eierteigware mit unregelmäßiger Form; raue und porige Oberfläche; Hausmachercharakter; Form variiert zwischen dünn und dick, länglich und kurz.
So nüchtern kann man die schwäbische Nationalspeise also auch sehen…
Anyway, damit auch Nicht-Schwaben und „Reig’schmeckte“ endlich mal wissen, wie man Spätzle kocht, gibt es hier nun ein Grundrezept. Und nicht vergessen: Alles, was außerhalb Schwabens, also der Region aus ganz Baden-Württemberg sowie dem gesamten Regierungsbezirk Schwaben des Freistaates Bayern, hergestellt wird, darf sich nicht „Schwäbische Spätzle“ bzw. „Schwäbische Knöpfle“ nennen. Sagt die EU.
Zutaten
300 g Mehl
3 Eier
Mineralwasser
Salz
500 g Mehl
5 Eier
Mineralwasser
Salz
Zubereitung

Aus den Eiern, dem Mehl, einem großzügigen Schuss Mineralwasser und einer Prise Salz einen zähflüssigen Teig rühren bzw. kräftig mit einem Holzlöffel “schlagen”. Der Teig ist dann fertig, wenn er beim Rühren Blasen schlägt. Den Teig mit einem feuchten Tuch abdecken und 30 Minuten ruhen lassen.

Einen großen Topf mit Salzwasser zum Kochen bringen und den Spätzleteig portionsweise entweder mit dem Spätzlehobel in das siedende Wasser hobeln oder mit der Spätzlepresse hineindrücken. Vorsichtig umrühren, damit die Spätzle nicht zusammenkleben.

Wenn die Spätzle oben schwimmen sind sie fertig und werden mit einem Schaumlöffel aus dem kochenden Wasser genommen und in einer Schüssel mit kaltem Wasser abgeschreckt. Durch ein Sieb abgießen und beiseite stellen.
Die Spätzle dann in einer Pfanne in Butter oder Butterschmalz anschwenken, bis sie goldgelb sind. Dabei mit einer Prise Salz und einer Prise frisch geriebener Muskatnuss würzen.

Bemerkungen
Spätzle lassen sich sehr gut vorbereiten. Im Kühlschrank halten sich Spätzle gut zugedeckt mehrere Tage. Damit sie nicht zusammenkleben kann man einen Schuss neutrales Speiseöl untermischen.
Spätzle lassen sich auch sehr gut einfrieren.